Dienstag, 30. September 2014

Wer suchet, der findet ...

... den Skandal, den er will. Gerade politisch.

Ich erinnere mich sehr gut an die Worte eines gewissen Frank Schäfer, als dieser es ablehnte den 1. FC Köln dauerhaft als Trainer der Profis zu betreuen: "Teile dieses Geschäftes widern mich an."

Auf mich trifft es ähnlich zu, wenn ich an die Politik denke. Dazu gehören die Teile, mit denen sich Politik untereinander oft behakt. Getreu dem Motto "Feind-Erzfeind-Parteifreund" habe ich so manche negative Geschichte erlebt, aber auch was das Standing der Politik in der Öffentlichkeit betrifft. Gerade die Kommunalpolitiker, diejenigen die in der Regel die größte Nähe zu zu dem Bürgerinnen und Bürgern haben, stecken meist die größten Prügel ein. Zu Unrecht wie ich meine.

Machen Sie etwas gut, bewirken sie positives (ja, das gibt es - wenngleich dies nicht immer von allen so empfunden werden mag) wird nicht drüber geredet. Machen Sie etwas weniger gut, gehen sie von falschen Tatsachen aus, bekommen Sie Schelte. Ungleich der Fragestellung, dass ihnen möglicherweise in den Vorlagen durch die Verwaltung eben diese falschen Informationen geliefert wurden. SIE sind Schuld, sonst niemand. Die Politik, gerade die lokale, diese Provinzpolitiker, können ihren Job nicht und sind Schuld. Insbesondere am schlechten Wetter, zumindest die SPD, wenn es nach Rudi Carrell geht.

"Politiker sind schuld", diese Pauschalisierung jedenfalls verkauft sich gut, so macht man Stimmung. Das kommt bei der breiten Masse an. Das will man. Derart plumpe, inhaltlose Floskeln, ohne sachliche Kritik (die ist hingegen notwendig, berechtigt und erforderlich) sind ebenfalls so ein Teilaspekt der mich am "politischen Geschäft" anwidert.

Neu ist für mich in diesen Tagen allerdings die Erfahrung, dass ehrenamtliche Politiker nun jedoch auch für Dinge in die Sünder-Ecke gestellt werden, an denen sie nicht beteiligt sind.
So geschehen bei einer Laufveranstaltung in Erftstadt. Dies hat jedoch eine längere Geschichte. Einst wurde ein Verein vom damals zuständigen Beigeordneten und heutigen Bürgermeister Volker Erner und dem damaligen Vorsitzenden des Sportausschusses Adi Bitten (Bündnis `90/Die Grünen) initiiert. Eine Konkurrenz zu einem traditionellen Sportverein, der eben auch eine Laufveranstaltung organisierte.

Zu meiner Zeit als SPD-Parteivorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender während dieser Zeit erlaubte ich mir dies mit einigen anderen zu kritisieren. Solche Events können und sollten die Vereine ohne politische Vertreter / Repräsentanten durchführen. Zu sehr könnte der Anschein erweckt werden, diese würden ihre herausragende Stellung bei Sponsoren nutzen, andere Vereine mit unzähligen Ehrenamtlern hinten anstehen. Zu sehr sahen Parteifreunde von mir auch die Gefahr einer unnötigen Politisierung des Sports.
Was ich erlebte war bisweilen postwendende Kritik in unsere Richtung, dies sagen die "Sozis" ja "nur", weil die beiden Personen (Erner und Bitten) anderen politischen Gruppierungen angehörten. Wir seien mit dieser Kritik doch diejenigen, die dem Sport schaden würden. Sei es drum...

Heute ist der eine hauptamtlicher Bürgermeister, der anderen von "seinen" Grünen mehr oder weniger auf das Abstellgleis befördert worden, er ist nicht mehr Mitglied des Stadtrates.
Als es nun in diesen Tagen zu Unmut bei der Vergabe des Preisgeldes für die Läufer der Veranstaltung gab, waren die Schuldigen für einige schnell gefunden: die Provinzpolitiker.

Dieser Vorwurf, woher er auch kommen mag, geht am eigentlichen Problem vorbei. Generell sollte man nie Personengruppen pauschal in Sippenhaft nehmen.

Die Wahrheit, wer, was, wann, wo, wie, warum mit wem und wem nicht veranstaltet, gesprochen, vereinbart hat, das ist und bleibt der breiten Öffentlichkeit verborgen. Spekulationen und Mußmatungen helfen da nicht. Wer nicht dabei war, sollte sich hüten Partei zu ergreifen. Letztlich, so stellt es sich für mich dar, handelt es sich hier aus meiner Warte "nur" um persönliche Differenzen, die auf dem Rücken von Sport und Sportlern ausgetragen werden.
Ein Peter Kaulen verbreitet via facebook schnell den von ihm gefundenen Skandal um die Herren Erner und Bitten, die einem Läufer zu wenig Siegprämie auszahlen. Wer sucht, der findet einen Skandal.

Allerdings darf man nicht außer Acht lassen: eben jener Skandal-Veröffentlicher (Kaulen) ist nicht erst seit gestern Contra Bitten und Erner. Und auch er war einst Mitglied der Erftstädter Grünen. Und andere, die heute in diese Skandal-Geschichte einsteigen bzw. diese befördern,  haben seit langem in Erner und Bitten auch aus anderen Gründen ihr Feindbild geschaffen. So manches hat hier in der Tat eine politische Hintergrundgeschichte, aber der Vergangenheit.

Nun die heute ehrenamtlich Aktiven der Politik für die persönlichen Animositäten als Verantwortliche dieses Skandals (wenn es denn einer ist) zu sehen, das geht meiner Überzeugung nach zuweit.
Keineswegs halte ich alle Kommunalpolitiker für fähig, keineswegs sind mir alle sympathisch, aber was Recht ist muss Recht bleiben: hier plumpe Klischees zu Lasten der Politik im Allgemeinen zu bedienen, das ist unredlich und peinlich zugleich.

Die Posse, so würde ich es beschreiben, betrifft eine handvoll Personen, deren persönliche Animositäten nunmehr auf dem Rücken des Sports, der Sportler und unbeteiligter Personen (Politik im allgemeinen) ausgetragen wird. Das ist in höchstem Maße unanständig und unseriös. Mein Rat: verzichtet künftig generell auf Prämien, diese sollten ohnehin so viel mit Breitensport zu tun haben wie eine Kuh mit dem fliegen. Darüber hinaus sollte sich jede und jeder überlegen, ob er überhaupt an Veranstaltungen teilnehmen möchte, wo er Gefahr läuft zum Spielball persönlicher Feindschaften zu werden. Im Sport und anderswo. So stellt man am einfachsten diejenigen ins (sportliche) Abseits die ihre persönliche Profilierung auf Kosten von anderen suchen.

Grüße,

Uwe Wegner
(Uwinho)

Montag, 8. September 2014

Offener Brief an Herrn Bürgermeister Schlösser

Macnhmal muss man sich auch an "Parteifreunde" wenden


Mit Datum vom 07.09.2014 habe ich einen offenen Briefe an Herrn Bürgermeister Schlösser gesandt, den ich in diesem Blog-Beitrag im Wortaut einfügen möchte:


Offener Brief


P+R-Platz am Bahnhof Weilerswist



Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schlösser,

mit diesem offenen Brief möchte ich Sie auf die für viele Bürgerinnen und Bürger nicht nachvollziehbare Situation am Bahnhof Weilerswist ansprechen.

Seit geraumer Zeit ist die neu angelegte P+R-Fläche fertiggestellt, darf aber nicht genutzt werden. Dies ist nicht nachvollziehbar. Mit dem dadurch gelieferten Gesprächsstoff (auch in sozialen Netzwerken und den Medien) erlangt Weilerswist mittlerweile einen Bekanntheitsgrad über die eigene Gemeindegrenze hinweg.

Ich möchte Sie eindringlich bitten dafür Sorge zu tragen, dass der fertige P+R unverzüglich geöffnet wird.

Der Presse habe ich entnommen, dass Sie sich wohl dahingehend geäußert haben, die P+R-Anlage werde geöffnet, wenn der komplette Umbau der Bonner Straße erfolgt sei. Sie argumentieren demnach, dass man es den Nutzern nicht zumuten könne, über einen holprigen Bahnübergang zu fahren um zu diesem P+R-Platz zu gelangen.

Herr Bürgermeister, dies tun die P+R-Kunden auch derzeit schon. Der Weg zum aktuellen, provisorischen P+R-Platz führt über exakt den gleichen Bahnübergang. Diese Argumentation ist nicht stichhaltig, ganz im Gegenteil.
Die Fahrzeuge müssen aktuell auch noch an den Zufahrten von Rewe und Netto vorbei fahren um zum provisorischen P+R-Platz zu gelangen. Für diese Örtlichkeit mit seinen zwei Supermarkt-Zufahrten (sowie einer weiteren in der Nähe befindlichen Zufahrt zur Firma Schulte) sorgt dies eher für unübersichtliche und bisweilen nicht gänzlich ungefährliche Situationen. Einfacher und für den Verkehrsfluss sinnvoller wäre es, wenn man direkt nach dem Bahnübergang rechts zum fertigen P+R-Platz abbiegen würde.

Darüber hinaus argumentieren Sie, der derzeitige provisorische P+R solle Ihrer Vorstellung nach wohl auch nach der Eröffnung des neuen P+R weiter genutzt werden. Der Parkdruck sei entsprechend hoch und die neue P+R-Anlage sei zu klein.
Diese Argumente finde ich erstaunlich. Erstens stellt sich die Frage, warum bei einem scheinbar derart hohen Parkdruck nicht erst Recht ein fertiggestellter Parkplatz freigegeben wird, zweitens müssen sich dann aber auch Bürgermeister, Verwaltung und Rat die Frage gefallen lassen, warum man eine derartige Fehlplanung (zu kleine P+R-Anlage) beschließen und veranlassen konnte.

Fakt ist, dass diverse Bahnhofsanwohner durch den derzeitigen Park-Such-Verkehr unnötig strapaziert werden. Man kann es gut oder schlecht finden, aber es nun einmal Tatsache, zahlreiche Menschen am liebsten direkt an den Bahnsteigen parken möchten, zumindest möglichst nah daran. Der provisorische P+R-Platz ist da einigen Fahrzeugführern eben schon zu ablegen und wird nur dann aufgesucht, wenn man in den anliegenden Straßen am Bahnhof (Bahnhofsallee etc.) keinen Parkplatz findet.

Weiterhin ist es Tatsache, dass der derzeitige provisorische P+R in keiner Weise ausgeleuchtet ist. Die dunkle Jahreszeit beginnt bereits und ich möchte mir nähere Ausführungen zum Thema "Angsträume" (z. B. Frauen alleine auf einem abgelegenen Parkplatz in der Dunkelheit, etc.) wahrlich ersparen. Die wenigen Leuchten auf der Zuwegung reichen bei weitem nicht aus, um eine Sicherheit zu offerieren.

Darüber hinaus möchte ich Sie hier auch auf die sog. Verkehrssicherungspflicht hinweisen. Der provisorische Parkplatz ist nahezu überhäuft mit diversen (Schlag)Löchern. Ich für meinen Teil beabsichtige, sofern der ordentliche, neue P+R-Platz nicht unverzüglich geöffnet wird, die Gemeinde Weilerswist und ihre (nicht)handelnden Organe in Haftung zu nehmen, wenn an meinem Fahrzeug wegen der angesprochenen Schlaglöcher ein Schaden entstehen sollte.


Erlauben Sie mir abschließend noch einige Fragen aufzuwerfen. Insbesondere da ich davon ausgehe, dass die neue P+R-Anlage aus öffentlichen Fördermitteln (vermutlich der sog. Modernisierungsoffensive der Bahn) finanziert wurde:

1. Wie hoch waren die bisherigen Kosten für den Bau des bisher ungenutzten P+R-Platzes?

2. Wie hoch waren dabei die Anteile, die die Gemeinde Weilerswist aufbringen musste und wie verteilen sich die übrigen Investitionskosten auf welche Fördermittelgeber?

3. Wann müssen Fördermittel zurückgezahlt werden, sprich: wie lange kann der P+R-Platz noch ohne Rückforderungen eines oder mehrerer Fördermittelgeber geschlossen bleiben?

4. Wie gedenken Sie mit der sich langsam beginnenden "Spontan-Vegetation" (sicher gefördert durch "Brach-Liegen" und "Nicht-Nutzen") umzugehen?

Ihrer Antwort sehe ich mit Spannung entgegen.

Mit freundlichen
Grüßen

Uwe Wegner

Sonntag, 7. September 2014

Stell dir vor du hast etwas, nutzt es aber nicht

Warum wird der fertige Parkplatz am Bahnhof nicht eröffnet?

Stell dir vor du hast etwas, nutzt es aber nicht. So geht es der Gemeinde Weilerswist. Sie verfügt am Bahnhof Weilerswist über einen seit Monaten fertiggestellten P+R-Platz, nur nutzen tut sie ihn nicht.

Klar, sie selber sowieso nicht, als sog. Körperschaft des öffentlichen Rechts, aber sie selber sperrt auch die eigenen Bürgerinnen und Bürger von der möglichen Nutzung aus. Mit offensichtlich fadenscheinigen Gründen müsse hier erst auf den kompletten Ausbau der Bonner Straße gewartet werden.

Der Presse war zu entnehmen, dass der Bürgermeister wohl dahingehend argumentiere, dass man es den Nutzern nicht zumuten könne, über einen holprigen Bahnübergang zu fahren, um zu diesem P+R-Platz zu gelangen. Der Haken dabei: dies tun die P+R-Kunden aber auch derzeit schon. Der Weg zum aktuellen, provisorischen (und ähnlich holprigen) P+R-Platz führt über exakt den gleichen Bahnübergang. Diese Argumentation ist also nicht stichhaltig, ganz im Gegenteil.

Die Fahrzeuge müssen nun aktuell auch noch an den Zufahrten von Rewe und Netto vorbei fahren um zum provisorischen P+R-Platz zu gelangen. Für diese Örtlichkeit mit seinen zwei Supermarkt-Zufahrten (sowie einer weiteren in der Nähe befindlichen Zufahrt zur Firma Schulte) sorgt dies eher für unübersichtliche und bisweilen nicht gänzlich ungefährliche Situationen. Einfacher und für den Verkehrsfluss sinnvoller wäre es, wenn man direkt (vom Ortskern kommend) nach dem Bahnübergang rechts zum fertigen P+R-Platz abbiegen würde. Auch wenn dies, so oder so über einen holprigen Weg erfolgt.

Darüber hinaus argumentiert der Bürgermeister wohl, der derzeitige provisorische P+R solle seiner Vorstellung nach auch nach der Eröffnung des neuen P+R weiter genutzt werden. Der Parkdruck sei entsprechend hoch und die neue P+R-Anlage sei zu klein. Diese Argumente finde ich erstaunlich. Erstens stellt sich die Frage, warum bei einem scheinbar derart hohen Parkdruck nicht erst Recht ein fertiggestellter Parkplatz freigegeben wird, zweitens müssen sich dann aber auch Bürgermeister, Verwaltung und Rat die Frage gefallen lassen, warum man eine derartige Fehlplanung (zu kleine P+R-Anlage) beschließen und veranlassen konnte.

Fakt ist zudem auch, dass diverse Bahnhofsanwohner durch den derzeitigen Park-Such-Verkehr unnötig strapaziert werden. Man kann es gut oder schlecht finden, aber es ist nun einmal Tatsache: zahlreiche Menschen möchten am liebsten direkt an den Bahnsteigen parken, zumindest möglichst nah daran. Der provisorische P+R-Platz ist da einigen Fahrzeugführern eben schon zu ablegen und wird nur dann aufgesucht, wenn man in den anliegenden Straßen am Bahnhof (Bahnhofsallee etc.) keinen Parkplatz findet.

Weiterhin ist es Tatsache, dass der derzeitige provisorische P+R in keiner Weise ausgeleuchtet ist. Die dunkle Jahreszeit beginnt bereits und ich möchte mir nähere Ausführungen zum Thema "Angsträume" (z. B. Frauen alleine auf einem abgelegenen Parkplatz in der Dunkelheit, etc.) wahrlich ersparen. Die wenigen Leuchten auf der Zuwegung reichen bei weitem nicht aus, um eine Sicherheit zu offerieren.

Darüber hinaus sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Gemeinde eine sog. Verkehrssicherungspflicht hat. Der provisorische Parkplatz ist nahezu überhäuft mit diversen (Schlag)Löchern.

Man kann all` dieses hinnehmen und warten. Oder aber man hinterfragt. Dies habe ich getan: in einem offenen Brief mit dem vorgenannten Inhalt. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Grüße bis dahin,

Uwe Wegner
(Uwinho)

Mittwoch, 3. September 2014

Pause vorbei

Nach dem Streik ist vor dem Streik

Ein privater Schicksalsschlag war Anlass für eine längere Pause. Länger als ich es vor hatte, aber so lange, wie es nötig war.

Vieles ist mir durch den Kopf gegangen, vieles hat mich bewegt. Und so ist diese längere Pause auch eine Art kreative Pause gewesen.

Ganz aktuell beschäftigen mich die Streiks bei der DB und der Lufthansa-Tochter Germanwings. Gerade die Piloten machen mich nachdenklich.

Für einen Job, von dem andere nur träumen, trotz eines Gehaltes, das andere kaum erreichen können, entdecken Sie für sich den Streik. Wiederholt im Lufthansa-Konzern. Na klar, ihre Forderungen begründen sie als gerechtfertigt. Schließlich tragen sie Verantwortung für das Menschenleben.

Aber liebe Freunde, im Ernst: tun das nicht auch Krankenschwestern und Pfleger? Und wie sind eigentlich deren Arbeitsbedingungen? Und wie ist deren Lohn? Ganz zu schweigen von den Rentenansprüchen!?

Ich denke nach dem Streik ist vor dem Streik. Nun haben auch einmal alle Angestellten in den Sozial- und / oder Gesundheitsberufen Grund zu streiken. Aber wahrscheinlich tun sie dies nicht, denn sie machen nicht einfach nur einen Job, sondern sie üben einen Beruf aus. Beruf, so meine Lesart, stammt nämlich von Berufung ab. Und da ist der monetäre Aspekt zweitrangig. Vielmehr opfern sie sich wegen der Sache, ihrer Aufgabem ihrer Berufung auf. Gut so für die Menschen.

In diesem Sinne feine Grüße,

Uwe Wegner
(Uwinho)